Geschichte 1945-2003

Unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkrieges diente das Schloss als Unterkunft für „Displaced Persons“ und Flüchtlinge. 1948 wurden das Schloss und der dazu gehörende landwirtschaftliche Betrieb dem OÖ. Landeswohltätigkeitsverein zurückgegeben. Die Betreuung von Menschen mit Behinderung im Schloss wurde allerdings nicht neu aufgenommen.

Nach dem großen Donauhochwasser im Jahr 1954 quartierte die Gemeinde Alkoven Hochwassergeschädigte im Schloss ein. Seit dieser Zeit wohnten bis zu 30 Mietparteien im Schloss.

1968 waren die Bemühungen des Oö. Landeswohltätigkeitsvereins um einen Neubeginn in der Betreuung von Menschen mit Behinderung erfolgreich: In Sichtweite zum Schloss wurde das Institut Hartheim errichtet. Dieses und sein Träger, der Ôö. Landeswohltätigkeitsverein (heute: GSI - Gesellschaft für soziale Initiativen), waren sich ihrer Verpflichtung, das Gedenken an die Opfer der NS-Euthanasie wach zu halten, bewusst und errichteten 1969 die ersten beiden Gedenkräume im Schloss. Der Oö. Landeswohltätigkeitsverein sah das Institut Hartheim als „lebende Sühnestätte für alle Opfer im Schloss Hartheim“.

Im Laufe der Jahre verstärkte sich die Überzeugung, dass eine weitere Verwendung des Schlosses als Wohngebäude im Widerspruch zur Geschichte des Hauses stand. Mehrere Anläufe und Initiativen für ein würdiges Gedenken in Schloss Hartheim scheiterten vorerst. 1995 gründete sich schließlich der Verein Schloss Hartheim. Sein Ziel war die alleinige Nutzung des Schlosses als Gedenk- und Ausstellungsort. 1997 fasste das Land Oberösterreich den Beschluss, dieses Ziel und die Umsetzung eines Lern- und Gedenkorts finanziell zu unterstützen. 1999 konnten den noch verbleibenden Mieterinnen und Mietern des Schlosses Ersatzwohnungen beschafft und mit der Renovierung und Restaurierung des Schlosses begonnen werden. Nach den umfangreichen Arbeiten am Schloss und an den Wirtschaftsgebäuden in den Jahren 2000 bis 2003, wurde das Schloss Hartheim im Jahr 2003 als Lern- und Gedenkort, in dem die Gedenkstätte und die Ausstellung zum Thema „Wert des Lebens“ untergebracht sind, eröffnet.